Modellregionen

Schleswig-Holstein

Das FuE-Zentrum FH Kiel GmbH ist ein eigenständiges und selbständiges Unternehmen. Ziel des Unternehmens ist der Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft – für den ökonomischen Erfolg unterschiedlicher Kunden.

Es werden für verschiedene Auftraggeber Projekte durchgeführt, die auf konkreten Aufgabenstellungen bzw. Herausforderungen der Kunden beruhen. Dafür greift das FuE-Zentrum auf die Einrichtungen der Fachhochschule Kiel und das gesamte Wissen von 150 Professorinnen und Professoren zurück. Bei Bedarf kooperiert das FuE-Zentrum auch mit anderen Hochschulen und wissenschaftlichen Instituten.

Das Ziel des FuE-Zentrums ist der Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Dafür nutzt das FuE-Zentrum hervorragende Forschungsergebnisse, wissenschaftliches Know-how und modernste technische Einrichtungen, um die Kunden im Rahmen klar definierter Projekte einen wirtschaftlichen Vorteil am Markt und einen schnellen Return on Investment zu verschaffen.

Gleichzeitig erhöht die Projektarbeit den Praxisbezug der Lehre und verstärkt den Personaltransfer zwischen Hochschule und Unternehmen. Das FuE-Zentrum bringt Absolventen der Fachhochschule im Rahmen der Projektarbeit in die Praxis und machen Sie mit Firmen bekannt, die qualifizierten Nachwuchs suchen.

Die Fragestellung der Wirtschaftsdüngerausbringung und effizienten Nährstoffausnutzung aus diesen ist seit jeher eine wichtige Fragestellung in den unterschiedlichen Regionen in Schleswig-Holstein. Die Region rund um Rendsburg/Osterrönfeld (wo auch der Fachbereich Agrarwirtschaft der FH Kiel angesiedelt ist) liegt mitten im Geestrücken, der als Veredlungsregion gilt und durch Milchvieh— und Biogasbetriebe gekennzeichnet ist. Das Wirtschaftsdüngermanagement ist durch eine stete Optimierung in Bezug auf die enthaltenen Nährstoffe, deren Wirkungseffizienz sowie die Transportwürdigkeit und Verwertbarkeit in den nahegelegenen Ackerbauregionen — im Westen durch die Marschen und im Osten durch das Hügelland — geprägt.

Die aktuelle Entwicklung auf den Mineraldüngermärkten verstärkt das bereits vorhandene Interesse der Praxisbetriebe in Schleswig-Holstein. In den Veredlungsregionen wird durch eine Aufbereitung der Gülle eine gute Möglichkeit gesehen überschüssige Nährstoffe abzugeben. In den Ackerbauregionen kann durch Aufnahme des aufbereiteten Wirtschaftsdünger Mineraldünger eingespart werden. Aus diesen Gründen möchte die FH Kiel bzw. das FuE-Zentrum sich am Projektvorhaben beteiligen, um bei den Praxisbetrieben in der Region Schleswig-Holstein Interesse am diesen Themengebiet zu steigern und einen Leitfaden für die Praxis zu entwickeln.

 
 
Deike Wieck
Sören Staupe
Bayern

Das Institut für Landtechnik und Tierhaltung (ILT) der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist mit der Modellregion Bayern im Projekt vertreten.

Innerhalb des Instituts für Landtechnik und Tierhaltung beschäftigt sich der Arbeitsbereich Wirtschaftsdüngermanagement und Biogastechnologie mit der Optimierung von Verfahren des Wirtschaftsdüngermanagements, sowie Fragestellungen zur Optimierung des Biogasprozesses und des Anlagenbetriebs.

Da auch Bayerns Betriebe vor Herausforderungen wie Lagerplatzknappheit, geringer Transportwürdigkeit flüssiger Wirtschaftsdünger oder Nährstoffüberschüssen stehen, gewinnen Anlagen zur Aufbereitung des Wirtschaftsdüngers immer mehr an Bedeutung. Die Tatsache, dass in Bayern bereits über 90 Aufbereitungsanlagen (ohne Separation; Stand 2021) betrieben werden zeigt, dass durchaus ein Interesse gibt bzw. eine Notwenigkeit an diesen Anlagen besteht.

Die Palette der erfassten Verfahren reicht von Separationsanlagen über die Trocknung, Pelletierung, Kompostierung und Eindampfung bis hin zur Vakuumverdampfung. Separationsanlagen werden schätzungsweise bei einem Drittel bis zur Hälfte aller Biogasanlagen über 75 kW betrieben.

 

Aber auch durch die aktuellen Entwicklungen am Düngermarkt mit einer Preisexplosion auf ein Rekordniveau wird eine Düngung mit aufbereiteter Gülle besonders attraktiv. Sowohl für den Abgeber als auch für den Aufnehmer ist es daher von besonderem Interesse die genaue Wirkung des aufbereiteten Wirtschaftsdüngers zu kennen. Daher ist es besonders wichtig, dass die Region Bayern im Projekt vertreten ist, um einen Praxisleitfaden für bayerische Betriebe zur Verfügung stellen zu können.

Rainer Kissel
Theresa Nitzl
Niedersachsen

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) ist die Selbstverwaltungsorganisation der Landwirtschaft in Niedersachsen. Das Ziel ist die Förderung einer zukunftsfähigen und erfolgreichen Entwicklung der niedersächsischen Betriebe der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau und Fischerei. Die LWK berät Betriebe, fördert die Aus- und Weiterbildung, stellt Forschungen in der Praxis an und vertritt die fachlichen Interessen der Arbeitgeber und -nehmer in der Landwirtschaft.  

Innerhalb der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wird das Projekt MUD Slurry Upgrade im Fachbereich 3. 9 „Landtechnik, Energie, Bauen und Immissionsschutz“ bearbeitet. Der Aufgabenschwerpunkt liegt in der neutralen Beratung und im Wissenstransfer. Zu den Themengebieten zählen der Ausbau an erneuerbaren Energien auf Betrieben, Stallbauten, Landtechnik für die Außenwirtschaft und Technik in der Innenwirtschaft.

Das Projekt zur Aufbereitung von flüssigen Wirtschaftsdüngern ist in der Modellregion Niedersachsen von hoher Relevanz. Mit viehintensiven Veredelungsregionen in Teilen des Bundeslandes, insbesondere im Weser-Ems Gebiet, ist die Nachfrage nach einer Entschärfung des Nährstoffüberschusses hier besonders hoch. Der Fokus soll auf die Optimierung der betrieblichen Aufbereitungsanlagen gelegt werden und zusätzlich Vermittlung zu den Ackerbauregionen schaffen, um Abnehmer für die Substrate aus der Gülle zu sichern.  Für Abnehmer und Aufnehmer gilt es, wichtige Erkenntnisse zur Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Aufbereitungstechniken zu gewinnen und diese öffentlich zugänglich zu machen.

Dr. Harm Drücker
Christin Meyer
Mecklenburg-Vorpommern

Die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei ist eine nachgeordnete Einrichtung des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt MV. Die LFA hat die Aufgabe, am Agrarstandort MV einen Beitrag zu leisten, die Landwirtschaft und Fischerei wirtschaftlich, wettbewerbsfähig und umweltverträglich zu gestalten. Diese praxisorientierte Forschung als Bindeglied zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung bedeutet vor allem, herkömmliche und bekannte Produktionsverfahren neu zu bewerten, kostengünstige Bewirtschaftungssysteme zu erarbeiten, unterschiedliche Bewirtschaftungsformen aufzuzeigen und den jeweiligen landesspezifischen Bedingungen anzupassen.

Die Stärkung des ländlichen Raumes und die standort- und umweltgerechte Produktion sind dabei Hauptkriterien. Im Rahmen eines langfristigen Forschungsprogramms der LFA werden Forschungsprojekte mit anderen Forschungseinrichtungen und Praxisbetrieben des Landes bearbeitet. Zwischen den Bundesländern erfolgt eine länderübergreifende Zusammenarbeit in Form von Mehrländerprojekten.

Nancy Krings
Nordrhein-Westfalen

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ist im Projekt mit der Modellregion Nordrhein-Westfalen vertreten.

In Nordrhein-Westfalen besteht aufgrund der hohen Veredlungsdichte ebenfalls ein großes Interesse daran, sich den Herausforderungen der Kreislaufthematik zwischen Tierhaltung und Ackerbau intensiv anzunehmen. Dabei sind innovative Lösungen für zur Vermeidung regionaler Nährstoffüberschüsse durch intelligente Aufbereitung sowie zur direkten Nutzung von Wirtschaftsdünger weiterzuentwickeln und praktisch umzusetzen.

Als Partner des Wissenstransfers ist es das Ziel der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen sich den Fragestellungen der hiesigen Landwirtschaft anzunehmen, bei den Verfahren und deren Umsetzung aktiv mitzuwirken und die Erkenntnisse in die landwirtschaftliche Praxis zu übertragen.

Die gesellschaftliche Diskussion über Aufbereitung, Nährstoffeinträge, Nitratproblematik und „rote Gebiete“ zeigt dabei die Bedeutung / Relevanz sowie die Aktualität der Thematik vor Ort auf.

BildSvenNRWWebseite
Sven Korte
Dr. Daniel Werner

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