Sehr geehrte Damen und Herren,
in unserem Newsletter erhalten Sie vierteljährlich alle wichtigen Informationen aus den fünf Modellregionen, sowie aktuelle Termine bevorstehender Veranstaltungen.
Alles Aktuelle aus den Regionen ist ebenfalls auf unserem Instagram Kanal @mudslurryupgrade zu finden. Ebenso berichten wir auf unserer Webseite www.slurryupgrade.de über verschiedene Themen.
Aktuelles aus Bayern

In Bayern wurden vor der Mais Aussaat auf den Demo-Flächen die Gärrest-Pellets und der getrocknete Gärrest gestreut.
Die Pellets wurden Ende April mit einem Kalkstreuer ausgebracht und der getrocknete Gärrest Ende Mai mit einem Miststreuer verteilt. Um die Querverteilung der Pellets und des getrockneten Gärrests zu überprüfen wurden Streuschalen aufgestellt, welche eine gute Verteilgenauigkeit bei beiden Ausbringtechniken zeigten.

Zudem werden regelmäßig Proben der Ausgangsmaterialien (Gärreste) und der aufbereiteten Substrate genommen. Nachfolgend sind die Analyseergebnisse des getrockneten Gärrests und der Gärrest-Pellets aus einer Trocknungsanlage mit anschließender Pelletierung dargestellt.

Für die Vakuumverdampfung wird der Gärrest vorab separiert. Die flüssige Phase wird anschließend der Vakuumverdampfung zugeführt. Darin entsteht Dickschlamm, eine Ammoniumsulfat Lösung (ASL) und Kondensat.

Im Hopfen wurde das Hopfenputzen mit ASL ausprobiert, was sehr gut funktioniert hat.
Aktuelles aus Schleswig-Holstein

Ende April fand am Fachbereich Agrar der FH-Kiel das erste Agrarforum statt. Zusammen mit dem MuD NIRS hatten wir dort die Möglichkeit unser Projektvorhaben vorzustellen und mit Interessierten über das Thema Aufbereitung ins Gespräch zu kommen.
Außerdem fahren wir regelmäßig zu den Demonstrationsflächen, um die unterschiedlichen Kulturen zu überwachen. Z. B. haben wir wie im letzten Jahr den N-Tester wieder im Einsatz. Anhand der Messwerte des N-Testers wird der Stickstoff-Düngebedarf der Getreidekulturen ermittelt. So liefert der N-Tester eine schnelle und akkurate Stickstoff-Düngeempfehlung und ermöglicht so während der Saison eine bedarfsorientierte und angepasste Düngung

Am ersten Juni fand eine Veranstaltung zum Thema Wirtschaftsdüngeraufbereitung am LVZ Futterkamp statt. Diese wurde von der Allianz für Gewässerschutz und der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein organisiert. Am Vormittag gab es unterschiedliche Fachvorträge rund um das Thema der Aufbereitung, der Aufbereitungstechniken und der Einsatz der unterschiedlichen Substrate aus der Aufbereitung. Am Nachmittag stand dann eine Demonstration von zwei unterschiedlichen Pressschneckenseparatoren auf dem Programm. Außerdem wurde auf einem Feld der Einsatz von festen und flüssigen Substraten betrachtet. Auch hier hatten wir die Möglichkeit im kleinen Rahmen unser Projekt zu präsentieren.

Aktuelles aus Nordrhein-Westfalen

Im Laufe des Frühjahres wurden, nach der Grünflächendüngung, auf den Milchvieh-Betrieben in Kalkar und Dülmen, die jeweils ersten Schnitte geerntet. Aufgrund der nassen Witterung bis in den Mai hinein, fand die Ernte relativ spät statt (Kalkar: 3.05.23; Dülmen: 13.05.23).
Nachdem der Boden in den meisten Regionen abgetrocknet war, konnten wir mit etwas Verzögerung Anfang Mai auf den Betrieben in Ahaus und Bedburg-Hau, sowie Ende Mai auf den Betrieben in Kalkar und Dülmen mit dem Mais legen beginnen.
In der Region Niederrhein wurde das Strip-Till Ausbringverfahren genutzt. Aufgrund des kommenden trockenen Sommers und der verzögerten Aussaat, versprechen sich die Betriebe ein besseres Wasserhaltevermögen des Bodens und eine schnelle zielgerichtete Düngewirkung.
In der Region Münsterland/Westmünsterland wurde die Gülle mittels Schleppschuh-/Schlepp-schlauchverteiler ausgebracht und mit pflugloser Bodenbearbeitung, eingearbeitet.
Auf den Demonstrationsstreifen im Mais wurden folgende Düngemodelle angelegt:
• Flüssige Phase mit und ohne Nitrifikationshemmer
• Gülle mit und ohne Nitrifikationshemmer
• Feststoff Rinder- und Bullengülle
• Feststoff Gärsubstrat
• Gülle mit zusätzlichem Mikrogranulat als Unterfußdünger
Die Verteilung der festen Phase erfolgte mittels eines handelsüblichen Festmiststreuers.

Als Highlight des vierteljährlichen Newsletters ist der NRW-Feldtag, der am 22.06.23 am Standort Haus Düsse stattfand, zu erwähnen. Dort stellten wir unsere Demonstrationsstreifen im Weizen vor. Dazu gehörte auch die Düngung mit Pellets und separiertem Gärrest, sowie die CROP-Gülle aus dem Projekt Nunos (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt). Gemeinsam mit den Kollegen des Säure+-Projekts stellten wir erste Ergebnisse vor. Die Firma Kolender stellte einen Pressschneckenseparator zur Verfügung, welcher stark frequentiert wurde. Weiterhin konnten wir feststellen, dass die Nachfrage bezüglich Gülleaufbereitung groß ist. Vor allem im Rinder- und Biogasbereich zur Reduzierung des meist hohen TS-Gehaltes, aber auch im Bereich der Vermarktung der festen Phase.
Aktuelles aus Niedersachsen

In Niedersachsen wurden auf den Praxisbetrieben bisher sechs Demoparzellen in Roggen, Zuckerrüben und Mais angelegt. Dort vergleichen wir Gärrest mit der flüssigen und der feste Phase aus separiertem Gärrest. Bisher stehen die Bestände trotz der Trockenheit gut da.
Von den verwendeten Düngern haben wir Nährstoffproben entnommen und im Labor analysiert. Dadurch konnten wir die mittleren Nährstoffgehalte ermitteln (siehe Tabelle). Wir haben zudem die aktuellen Preise für Mineraldünger genutzt, um den Preis für den reinen Nährstoffgehalt zu berechnen.

Basierend auf den mittleren Nährstoffgehalten haben wir den Düngewert berechnet. Für den Düngewert wurde dabei lediglich der anrechenbare Stickstoff nach DüV beachtet, welcher für Gärrest bei 60 % und bei den Feststoffen bei 30 % des Gesamt-N-Gehalts liegt.

Die Tabelle zeigt, dass der reine Düngewert der Feststoffe leicht über dem Düngewert von Gärresten liegt. Dies ist hauptsächlich auf die höheren Phosphatgehalte zurückzuführen, während der Stickstoffgehalt bei den Feststoffen aufgrund seiner geringeren Anrechenbarkeit einen geringeren Wert aufweist.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Betrachtung vorerst den reinen Düngewert berücksichtigt. Wie sich die tatsächliche Verfügbarkeit und Düngeeffizienz in der Praxis darstellt, werden unsere Demoparzellen und der Parzellenversuch in Wehnen weiter erforschen.
Aktuelles aus Mecklenburg-Vorpommern

Das Frühjahr startete in Mecklenburg-Vorpommern sehr kühl und feucht. Bis Ende März sind regelmäßig ergiebige Niederschläge gefallen und bis Ende April wurden teilweise Temperaturen im Minusbereich gemessen, so dass sich die Aussaat der Sommerungen verzögerte. Dennoch waren wir in der Lage, alle Demonstrationsstreifen wie geplant auf den Praxisbetrieben anzulegen. Dabei kamen hauptsächlich Komposte und separierte Gärreste zum Einsatz, welche aus unserer Region bezogen wurden.

Nachdem die Sommerungen ausgedrillt waren, setzte die Frühsommertrockenheit ein. Seit Anfang Mai sind keine nennenswerten Niederschläge mehr gefallen und die Kulturen leiden stark unter der Trockenheit. Die Gerste reift bereits ab, so dass die Ernte kurz bevorsteht. Mit der Drohne können wir im Getreide sowie im Raps derzeit keine Düngewirkung feststellen, da die Bodengüte in diesem Jahr der limitierende Faktor beim Pflanzenwachstum ist.
Um die Landwirte ausreichend zu informieren, finden in diesen Tagen viele Feldtage statt. In ganz Mecklenburg-Vorpommern können sich Landwirte über diverse Versuche, Kulturen und Projekte informieren. Auch mit dem Projekt Slurry-Upgrade sind wir an vielen Orten vertreten.
Nach der Ernte kann in einigen Kulturen eine Herbstdüngung in Frage kommen. Aus diesem Grund werden bereits neue Düngemittel organisiert, die dann unter anderem im Raps eingesetzt werden.